albumrelease, releasekonzert und so manch andere priorisierungen einer frau, mama, musikerin und sonst so alles mögliche
liebe menschen,
es kommt dann doch immer wieder anders als erwartet.
montags habe ich unsere wohnung am vormittag ganz für mich. die kinder sind in der schule, meine therapiearbeitstage sind dienstag, mittwoch und donnerstag. ich bereite im laufe der woche im kopf und am computer alles bestmöglich für diesen vormittag vor. inhaltlich geht es dann um alles, was mit meiner musik zu tun hat – darauf freue ich mich, es ist aber auch ein sehr kleiner zeitrahmen.
nämlich für:
- schlafzimmer herrichten, damit ich die instrumente aufbauen kann
- lieder schreiben, kreativ sein, …
- albumvorbereitung wie gestaltung, reihenfolge, freigaben, texte, danksagungen, personenauflistung, korrekturlesen, diesbezüglichen austausch mit label und management …
- die livevorbereitungen wie proben vorbereiten, leadsheets schreiben, setlists erstellen, proben organisieren, diesbezüglicher austausch mit der band …
- mir meine lieder zu eigen machen, sie kennenlernen live und sie singen, mich dabei begleiten und auswendig lernen …
es liegt in der quantität der sache, dass sich das nicht alles ausgeht und ich wöchentlich abwäge, was ich priorisiere. und oft geht sich das dann so wie so nicht aus, weil ein kind krank ist oder die banküberweisung gesucht werden muss.
dann wird es wieder häufig nachts und die übrigen tage müde aber bewältigbar. und es vergeht eine woche bis zum nächsten möglichen montagvormittag.
heute ist die agenda, euch auf mein bevorstehendes album hinzuweisen und den dazugehörigen release. ich bin voller vorfreude darauf, wenn ich diese zeilen schreibe. und aufgeregt.
und doch liegt neben mir mein krankes mädchen, dass sich immer noch nicht so recht von ihrer covidinfektion zu erholen scheint. und ich merke, wie wichtig es ist, sich auszutauschen, networking zu betreiben und zu spüren, dass man nicht alleine ist.
letzte woche war ich bei „wer gibt den ton an? wien und seine musiker:innen. förderungen – vereinbarkeit – role models“ im rathaus.
das war möglich, weil die veranstaltung nicht in meine arbeitszeiten fiel und ich jetzt einen mann habe, der die kinderbetreuung mit mir teilt. auch er muss sich die zeit gut einteilen, aber wir sind ein gutes eingespieltes team. wir stärken uns (meist).
immer wieder hat mich in den letzten jahren beschäftigt, wieso ich in der österreichischen musikszene nicht so wirklich gesehen wurde als eine derjenigen, die familie hat und trotzdem versucht, dranzubleiben. ich war 11 jahre lang alleinerziehend, in dieser zeit in einer namhaften band mit großen bühnen und preisen, habe begonnen, meine solokarriere aufzubauen, mehrere alben aufzunehmen, mir mit meiner musiktherapeutischen arbeit in einem kindertherapiezentrum mein jazzgesangsstudium finanziert und dann auch zusätzlich am konservatorium unterrichtet. ich war nicht angestellt und karenz gab es übrigens damals für mich auch noch keine als studentin.
in der kindergruppe meiner tochter gab es putz- und kochdienste. nach 13 jahren habe ich ein zweites kind bekommen und nach 14 ein drittes. ich habe bei der svs erkämpft, dass die beitragszahlungen für selbständige frauen wie mich in der zeit der karenz ruhiggestellt werden und trotzdem fand mich keine frauenzeitschrift.
ich habe mich oft sehr gefordert gefühlt und ich merke, wie beglückend ich es erlebe, bei so einer veranstaltung jetzt im publikum zu sitzen und zuzuhören, dass wir viele sind.
und dass meine gedanken und mein struggling nicht nur meine privatangelegenheit sind. darüber, dass ich das gefühl habe, mir erst die gesellschaftliche legitimation dafür holen zu müssen für die entscheidung, musik zu machen als frau und mutter und dabei ernst genommen zu werden innerhalb gesellschaftlicher, politischer und staatlicher strukturen möchte ich endlich nicht mehr nachdenken müssen. ich wage kaum hinzuspüren, wie es menschen gehen muss, die sich einer gesellschaftlich noch viel benachteiligteren gruppe zugehörig fühlen als ich weiße cis-frau.
ein schlüsselgedanke kam bei dieser veranstaltung für mich von @teresa_rotschopf. als sie nämlich darauf hinwies, dass wir musiker:innen mit kindern eigentlich alles andere erst machen, bevor wir networking betreiben können. und da dieses alles andere so viel ist (siehe oben, meine auflistung beinhaltet lediglich die beschäftigung mit meiner musik, nicht den alltag, nicht das geld verdienen, nicht die kinderbetreuung, nicht die hausarbeit, nicht die organisationswahnsinnigkeiten und schon gar nicht die tatsache, wenn der alltag durch krankheit oder andere unvorhersehbaren ereignisse durchbrochen wird …), findet networking letztendlich nicht mehr wirklich statt.
wie kann ich also gesehen werden, wie mich vernetzen, wenn es keine strukturen gibt, die mich sichtbar machen?
wenn ich @violettaparisini zuhöre bei dieser veranstaltung, dann kränke ich mich nicht mehr, dass ich es vor 24 jahren nicht geschafft habe, mich als rolemodel sichtbarer zu machen, sondern ich freue mich, dass wir viele sind. dass sich etwas zu bewegen scheint. und ich jetzt, während meine beiden jüngeren kinder aufwachsen, mehr zusammenhalt spüre und mich nicht mehr als alleinkämpferin definiere und empfinde. und wenn ich sie dann mit dem großartigen #schmusechor geleitet von @verena_giesinger (danke auch für diese so empowernde wortmeldung am ende der veranstaltung!) singen höre, dann geht mein herz auf und ich spüre, wofür es sich zu kämpfen lohnt.
danke!
by the way:
mein neues album hoid kommt am 03.03.2023 bei der @medienmanufakturwien raus!
aaaah!!!
mein neues album kommt raus! ❤️
releasekonzert:
23.03.2023, radiokulturhaus wien, 19.30 uhr.
kommt, feiert mit mir!
al,
sibylle
@medienmanufakturwien
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