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folge 3 des krispelkefer-podcasts online!

folge 3 : „komplex owa toll. wonns nu nit gut is is nit gut.“ 

vom musikmachen antäuschen und der vorgetäuschten vorbereitung 
und musik, der es eigentlich nicht in erster linie darum geht, gehört zu werden von anderen, sondern musik, die gemacht werden möchte.
von definition von erfolg. und dem kant der punks.
es geht auch um impulskontrollverlust. und darum, das mehr gesungen gehört.

es ist letztendlich eine sehr musikpolitische folge geworden.

kulturpolitik anhand von beispielen wie kultursommer wien, popfest, musikfond und akm und vom kuratieren. und von gatekeeper*innen.

gebt uns euer feedback, wenn ihr euch für musikpolitik interessiert.

die erste podcastfolge im neuen jahr  hatte diesmal geburtswehen, die sich nicht verhindern ließen, weil sibylle statt zwei nur einen mikrophonanschluss hatte, von dessen angeschlossenem mikrophon sie annahm, es würde in beide richtungen aufnehmen, was dieses nicht tat, weil es das gar nicht tun konnte…

deshalb klingt es diesmal so, wie es klingt, nachdem sibylle sich all die mühe gegeben hat, die sie sich geben kann mit dem know-how-stand, an dem sie derzeit eben steht. dank an dieser stelle an sebastian pracher, der sie am ende ein bisschen unterstützt hat!


aufgenommen am 09.01.2024

https://www.buzzsprout.com/2275336/14379457-komplex-owa-toll-wonns-nu-nit-gut-is-is-nit-gut.mp3?download=true

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ein letzter newsletter 2023

sibylle kefer, walther soyka, martina rittmannsberger
liebe menschen,

2023 sind wieder menschen gestorben, die ich sehr vermissen werde.in meinem einen arbeitsschwerpunkt und in meinem anderen auch.
ich möchte an sie erinnern.
eine dieser wunderbaren menschinnen ist martina rittmannsberger.martina hat mein 2017 erschienenes album „hob i di“ mit ihrem geigenspiel so bereichert.
ich hab im frühling einen videomitschnitt auf meinem computer gefunden, wo wir gerade das „schlofliad“ für meine jüngste tochter einspielen. offenbar hatte ich am laptop mitgefilmt.
ich konnte ihn martina noch zeigen und schenken und mir auch ihr ok einholen, das video zu veröffentlichen.ernst molden und charlie bader vom label haben ebenfalls zugestimmt, und so möchte ich es nun mit euch teilen.die bildqualität ist nicht sehr gut, aber das macht nichts, denn darum geht es nicht.
man sieht walther soyka, martina und mich, während wir den song am abend in walthers damaligen studio einspielen, nachdem ich ihn unter tags fertiggeschrieben hatte und dann zu walther ins studio gefahren war, um ihn ihm zu zeigen.
du wirst sehr vermisst, liebe martina! ❤️🌹🙏
2) ich habe eine anstrengende zeit hinter mir. eine aufwühlende und aufreibende, ein ganzes letztes album hab ich diesem umstand gewidmet, um möglichst gut und genau und nachhaltig aufarbeiten zu können.
am mittwoch wußte ich vom ende einer ära, und doch konnte ich es noch nicht spüren.ich hab für die kinder gekocht nach der arbeit und mich dann recht müde auf die couch gehaut – mit brille und neuem falter. und dem gefühl, die nächsten drei stunden wirklich zeit zu haben.
ich hab mir diese zeit genommen und mit immer größer werdender muße und einem ersten einsetzenden erholungsfaktor nach und nach diese meine lieblingszeitung gelesen.
und dann hab ich hierher umgeblättert – und noch danner bin ich vom sofa gefallen!
liebe falterredaktion, liebe menschen, fünf alben lang hab ich mir sosehr gewünscht, auch gesehen und gehört zu werden, jetzt, wo ich so entspannt bin mit meiner musik wie noch nie und akzeptiere, dass es ist, wie es ist (also meistens, oder immer öfter, oder immer wahrhaftiger :) macht ihr meinem album, den menschen, die mit mir dran arbeiten und mit mir dran glauben und es beleben so eine große freude und so ein geschenk! ich danke euch von ganzem herzen dafür!
ich schreibe ja immer wieder mal davon – von der idee eines innovativeren radios angefangen über das unsichtbarwerden alternder weiblicher protagonistinnen bis hin zu … ach was weiß ich, jetzt nicht….
ich bin wirklich völlig platt und war die letzten tage einfach wirklich sprachlos, aufgeregt und voller freude. hat mich durcheinandergewirbelt – im besten sinne, ich werde alt und das wirbeln hält mich fit – alt ist ok, fit im alter aber auch.
danke für diese anerkennung und dieses geschenk!
so viele, die es gesehen haben, haben sich mit mir gefreut, wie schön das ist! danke euch allen sehr dafür! man merkt sich, wenn sich jemand mitfreut, das kennt ihr bestimmt auch.
3) einer meiner heimlichen hits, nämlich „da taxla“ – um es in den worten des tollen STEFAN KOROSCHETZ zu sagen : (…) »da taxla« ist ein Song, der sprichwörtlich unter die Haut geht mit seinem unorthodoxen Zugang zum Thema Ungerechtigkeit (…) – hat von den horny funk brothers so ein großartiges bläserarrangement verpasst bekommen, dass ich es euch einfach zeigen muss!
25 jahre atzmanmusic at szene wien, 15.12.2023
danke andi atzmanmusic , danke #hornyfunkbrothers hfb, ihr seid der WAHNSINN, danke szene wien, danke welt!
in diesem sinne – wir haben jetzt diese zeit hier auf dieser erde.
lasst uns füreinander da sein, lasst uns versuchen, versöhnliche ideen zu kreieren – wir müssen uns nicht einig sein, verschiedene meinungen akzeptieren ist, finde ich, auch eine form von respekt.entstandener schmerz lässt sich durch noch mehr entstehenden schmerz doch nicht aufwägen. er wird immer nur größer, so ist es doch, oder?
ich bin weiterhin team weltherrschaft für die liebe und wünsche einen wunderbaren jahresausklang.
sibylle
sibylle kefer & the horny funkbrothers „da taxla“ szene wien 15.12.23

DANKE! und Rückblick

Liebe Menschen,

1) DANKE! Und Rückblick.

Ich möchte mich herzlich für die großartige Unterstützung in diesem Jahr bedanken.

Es ist Einiges Künstlerisches passiert.

Ich habe ein Album herausgebracht, welches wirklich gut aufgenommen wurde von Hörer*innenschaft und Medienlandschaft.

Das ist für mich ein großer Erfolg. 

Ich glaube aber nicht, dass es um Erfolg geht.

Bzw. es kommt wohl sehr auf die Definition dieses Wortes an. Natürlich tut es mir sehr gut, endlich das Gefühl zu haben, mit meiner Kunst bei den Menschen anzukommen. Ich fühle mich gesehen und gehört und habe Kraft, weiterzumachen (Geld nicht, aber es ist noch nicht der Zeitpunkt gekommen, dies im derzeitigen Prozessverlauf zu thematisieren – der Arbeitsprozess an einem neuen Album läuft, aber ich mache es diesmal mit viel Vorlaufzeit und der Möglichkeit, die anstehenden Rechnungen nach und nach zu begleichen und zu überlegen, wie ich es schaffen kann…).

Mein Vater hat in Bezug auf Korruption mal zu mir gesagt, (unter anderem) werde es immer dann gefährlich/schwierig, wenn sich jemand sehr geschmeichelt fühlen würde. Das mache ihn verführbar.

Ich finde das einen sehr schlauen Erkenntnisgedanken!

Verführbar möchte ich nicht werden, ich muss aber schon sagen, dass mir einiges von dem, was mir dieses Jahr an Rückmeldung entgegengebracht wurde geschmeichelt und wirklich gutgetan hat.

Ich möchte mich herzlich dafür bedanken!

Bei euch allen!

Das Jahr neigt sich also dem Ende und ich lasse das 2023 erschienene Doppelalbum „hoid“ noch einmal Revue passieren.

Das ist ein schöner und gleichsam schmerzhafter Prozess.

Viele der Themen, die mich angetrieben und beschäftigt haben sind überdimensional groß geworden auf dieser Welt in diesem Jahr und ich bin Zeugin. Wir alle sind Zeug*innen.

Ich glaube, es geht gerade zur Zeit viel um Verantwortung und Verantwortlichkeiten.

Um das Einstehen für unsere zivilgesellschaftlichen Werte.

Um den Umgang mit entstandenen (auch transgenerationalen) Traumata und ein Verhindern des Entstehens neuer.

Um den Umgang von Mensch mit Mensch.

Für uns alle, unsere Welt, unsere Kinder.

2) Podcast KrispelKefer – Die zweite Folge ist ab sofort online verfügbar.

Ich habe mit Rainer Krispel, wie im letzten Newsletter erwähnt, ein neues Podcast-Projekt gestartet (zu finden bei allen größeren Podcastplattformen unter „KrispelKefer“).

Es fasziniert mich, wie wir uns annähern, wie wir versuchen, eine gemeinsame Gesprächskultur zu entwickeln und wie wir doch lernfähig zu sein scheinen (also sagen wir mal so, ich betrachte das natürlich aus meiner Perspektive und aus dieser erscheint mir die zweite Folge ein positiver  Entwicklungsprozess in Bezugnahme zur ersten zu sein :).

Let me know, wie ihr das seht.

Für Podcastspezifisches haben wir eine E-Mailadresse (krispelkefer@gmx.net) eine Instagram (krispelkefer) – und eine Facebookseite (krispelkefer) eingerichtet.

3) Sollte jemand personifizierte Weihnachtsgeschenke haben wollen, kann bei mir gerne persönlich bestellt werden.

Ich signiere meine Alben/CDs gerne und sende sie fristgerecht zu. Oder bringe sie zu einem der noch vor Weihnachten stattfindenden Konzerte mit:

– 15.12.2023 25 Jahre Atzmanmusic Szene Wien – mein legendärer „Taxla“-Song bekommt ein unglaubliches Bläserarrangement verpasst – das wird EINMALIG! Kommt und unterstützt atzmanmusic, einen der wichtigsten Freunde von mir, der mich immer unterstützt hat. Jetzt bin ich dran!

– 18.12.2023 Orpheum – Zwidan Zwą (das sind Ernst Molden und Christopher Seiler) feat. dąs Frauenorchester (das sind Marlene Lacherstorfer, Maria Petrova und ich)

– 22.12.2023 Porgy und Bess – Ernst Molden und das Frauenorchester + Gäste

4) Ich habe endlich die Zeit gefunden, das Video des Volksstimmefestkonzert mit dem Mischpultmittschnitt zusammenzufügen und möchte es euch gerne als kleines Weihnachtsgoody sozusagen zur Verfügung stellen.

Ich glaube auch, dass das wichtig ist, weil wir gerne Open-Airs spielen möchten und uns freuen, wenn wir gebucht werden. 

Und so sieht man, was man da kriegen kann:

Bleibt mir noch eine besinnliche Weihnachtszeit zu wünschen und auf dass das Gute die Weltherrschaft erlangen möge!

Sibylle

PODCAST KRISPELKEFER

Liebe Menschen,

Die tolle Judith Holofernes hat in einer Folge ihres Podcasts gemeint, sie würde sich immer wieder verschiedener Kunstformen bedienen und könne sehr empfehlen, sich nicht nur ausschließlich auf eine zu konzentrieren. Und dies durchaus mit der Furchtlosigkeit, auch „schlechte“ Kunst zu erzeugen. Ich glaube, das ist kein wörtliches Zitat, genau weiß ich es nicht mehr, aber so in etwa habe ich es in Erinnerung – der Gedanke interessierte mich.

Ich möchte diese einführenden Worte benützen, um euch, liebe Menschen auf etwas Neues hinzuweisen, das ich machen werde.

Ich werde das nicht alleine machen, sondern mit dem Menschen gemeinsam, der meine künstlerisch musikalischen Projekte die letzten Jahre mitgetragen und mitgestaltet hat.

Jim Morrison hat anscheinend gesagt, ein Freund sei jemand, der dir völlige Freiheit gibt, du selbst zu sein. 

Bei ihm habe ich das Gefühl, dem ab und an nahe zu kommen. Das ist schon mal nicht nichts und für das Projekt, das wir machen wollen, ist es von Vorteil.

„Freundschaft ist unnötig, so wie Philosophie und Kunst. Sie hat keinerlei Nutzen für das Leben, vielmehr gehört sie zu den Dingen, die das Leben lebenswert machen.“ Dieses Zitat wird nun wiederum C.S. Lewis zugeschrieben und wir kommen der Sache noch näher.

Meine Freundschaft mit Rainer Krispel umfasst mittlerweile mehrere Jahrzehnte. Enger ist sie geworden, als Rainer begann, mein kreatives Schaffen zu unterstützen.

Indem er mir als Reflexionspartner zur Verfügung steht, ich mich inhaltlich an ihn wenden kann, ohne dass Parameter wie „gut genug“, „Wertigkeit“, „Omnipotenz“, „Vermarktung“ und Ähnliches uns dabei im Wege stehen, kann ich mich unbefangener mit dem auseinandersetzen, was ich musikalisch erzeuge. Diese Parameter werden nicht ausgeklammert, sie werden aber in einen Kontext gesetzt, den ich verstehe, und sie werden neu gereiht und vor allem neu definiert. 

Nun ja, wir waren und sind uns nicht immer einig, aber meine Wahrnehmung wird sukzessive geschärft – auch durch den Diskurs.

Und eigentlich möchte ich mich jetzt mal wirklich gerne bei ihm bedanken. 

Ich möchte mich bedanken und ich möchte seine Welt besser kennenlernen.

Ich finde es nämlich eigentlich unglaublich, wie sehr er sich zurückgehalten hat mit seiner kreativen Welt in der Zusammenarbeit mit mir.

Dabei, liebe Menschen, muss man wissen, dass Rainer Krispel eine Punk IKONE ist. Er ist ein unglaublich präsenter Bühnenmensch, ich konnte mich gerade vor kurzem wieder selbst davon überzeugen – ehm – nämlich SAUGEIL!

Ich möchte mehr über die Legende erfahren, die sich die letzten Jahre mir gewidmet hat. 

Und deshalb habe ich mir gedacht, versuche ich doch auch mal wieder etwas Neues für mich – und nehm den Rainer Krispel dabei mit.

Und euch möchten wir auch gerne mitnehmen!

so here we go/HARDFACTS:

PODCAST KRISPELKEFER

Ein alter Punk, äußerst versierter Musikjornalist und im ersten Leben auch noch Trauerredner und eine alte Hippine, im ersten Leben auch Musiktherapeutin und Musikerin machen einen Podcast. Mit Anspruch auf Unvollständigkeit.

Vorgabe: gibt es dabei keine außer der Begegnung, um Entwicklung von Themen und Meinung und Haltung anzustoßen.

Themen: Musik, Gesellschaft, Begegnung und Reflexion

In-Bezug-Setzen zu gesellschaftspolitischen Strukturen und Normen, Erkennen, Aufzeigen und Reflektieren von Zusammenhängen sowie direkten als auch indirekten Auswirkungen auf das KünstlerInnen-Sein und die Kunst selbst. 

Analyse inner- und außerpersönlicher Prozesse /In-Beziehung-Treten 

Angebot: Teilhabe

Braucht das die Welt?

Naja. Schon irgendwie.

1. Folge: „Grad der Vermessenheit“

Durch Evaluierung des letzten bereits aufgenommenen Treffens nähern wir uns unseren eventuellen Podcastthemen an – Hauptaugenmerk liegt dabei am „Grad der Vermessenheit“.

Phil Collins kommt auch vor.

aufgenommen am 11.10.2023

Produktion: Sibylle Kefer

Titelbild: Idee: Rainer Krispel, Sibylle Kefer

 Titelbildkonzeption: Marilies und Sibylle Kefer

ab sofort zu hören auf allen gängigen Podcastportalen.

Feedback/Kritik bitte gerne an:

krispelkefer@gmx.net

Dann können wir diese in die nächste Folge einfließen lassen.

Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben, um mit Wilhelm von Humboldt heute hier zu enden.

Join us! Ein Podcast lebt von seiner Hörerschaft und deren Resonanz ❤️🌹😎 – und ich weiß, ihr seid die Besten.

Alles Liebe 

Sibylle

#sachenteilendieschönsind #krispelkefer #podcast

Podcast KrispelKefer

KrispelKefer on spotify

KrispelKefer auf applemusic

KrispelKefer auf amazon

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phänomenal toll und mein mann meint, eigentlich könnte ich jetzt aufhören

liebe menschen,

eigentlich habe ich gar nicht so viel zu sagen gerade.

außer:

es ist phänomenal toll und eigentlich ein absoluter meilenstein in meinem künstlerischen tun:

morgen mittwoch, 4.10.23 um 9.45 uhr werde ich einen eigenen eintrag im österreichischen lexikon  der popmusik erhalten. holyholyholy!

man kann diesen und alle anderen ebenso auch dauerhaft hier nachhören (und es wäre mir eine große ehre, würde davon gebrauch gemacht – sehr viele sehr schöne beiträge, äußert empfehlenswert!):

https://oe1.orf.at/lexikonderpopmusik

mein mann hat gemeint, ich könnte jetzt eigentlich aufhören, ich hätte alles erreicht.

er hat das auch bereits gesagt, als unser releasekonzert im mai von ö1 übertragen wurde. ich weiß genau, was er meint.

releasekonzert hoid sibylle kefer auf youtube

DANKE an ö1, danke walter gröbchen, danke stefanie panzenböck, danke rainer krispel, danke medienmanufaktur wien!

zusätzlich ist aber dazu zu sagen, dass mein mann, als er mich kennen- und lieben lernte der meinung war, ich befände mich gerade in einer außergewöhnlich intensiven phase mit recht vielen verschiedenen sachen gleichzeitig.

mittlerweile hat er erkannt, dass es nicht die phase war, sondern ich es bin.

er ist geblieben, wie schön!

konzerte kann ich gerade keine ankündigen, aber da wird sich schon wieder was auftun, hoffe ich. immerhin sind wir voller spielfreude und jederzeit bereit!

anfragen somit gerne an http://www.tivoli-agency.com. und updates finden sich immer auf der homepage.

erstmal aber auch ein großes danke an euch alle für eure stetige spürbare unterstützung und rückmeldung und das kommen zu den konzerten!

ich wünsche uns allen einen guten herbst!

sibylle

ps.: ein bisschen was fällt mir schon noch ein:

1) stefanie panzenböck ist meiner meinung nach eine große künstlerin der worte, des fokusses, des erkennens und beschreibens von augenblicklichkeit und atmosphäre (und noch viel viel mehr).

ich lese ihre zeilen jedenfalls urgerne, ich habe das gefühl, die geschichten und menschen dazwischen durchschimmern zu sehen. umso größer war und ist meine freude über den hinweis zu diesem faltermail vom 15.09.:

https://www.falter.at/maily/20230915/vier-frauen

2) mein album und ich haben es bis nach berlin geschafft, wie toll!

DANKE, michael freerix für diesen ZWEISEITER im folker!

https://folker.world/intensiv/sibylle-kefer-2/?fbclid=IwAR18uyAlaEVyWKX2EGI-Z_0RskJg2UxS3PCd2Kln11DAvacrxtBmdB25nVU

3) immer wieder werde ich gefragt, welche österreichischen musiker*innen ich früher gehört habe. es waren und sind auch jetzt noch viele! und ich erzähle gerne davon, weil es eine nahe form der verbundenheit mit sich bringt – die sprache, die wurzeln – ich verstehe die frage.

ich spüre diese verbundenheit auch durch ganz andere parameter in vermeintlich „ferneren“ gebieten, aber dazu ein andermal.

dass ich immer ein großer konstantin wecker fan war (und geblieben bin), kommt dann eigentlich gar nicht zur sprache. die art, wie er seine lieder schreibt, wie er sie live belebt, seine klaren positionen, seine themen, seine haltung und seine (bühnen)präsenz, das alles hat mich geprägt und mitgerissen.

warum ich das jetzt hier erwähne?

die beiden aus bad ischl stammenden menschen maria und matthias reichl sind, soweit ich weiß, mit konstantin wecker befreundet. sie sind sehr wichtige politische menschen im salzkammergut und weit darüber hinaus. letztens haben sie mein und unser konzert in bad ischl besucht, worüber ich mich sehr gefreut habe!  und – sie haben mein neues album „hoid“ mitgenommen.

in ihre wunderbare Sendung  wurden nun zwei songs daraus aufgenommen. eingebettet in wichtige botschaften von konstantin wecker und anderen. deshalb dachte ich, ich lasse meinem alten langen fantum endlich mal wieder freien lauf – wann, wann nicht jetzt!

danke, konstantin wecker, du bist so eine wichtige stimme! auch in meinem leben. und herzlichen dank, liebe maria und lieber matthias, dass ich ein teil eurer sendung „begegnungswege“ sein darf, ich freue mich sehr!

https://cba.fro.at/633726

4) sibylle kefer zu gast im radio bei austronom manfred madlberger.

leider haben wir wiedermal vergessen, ein foto zu machen, deshalb hier ein screenshot aus 2010 oder 2011 oder 2012, da bin ich grade (wiedermal) hochschwanger und wir sprechen über das damalige album (weg, falls mit pauli schwanger, considerably reduced, falls mit marli schwanger…).

manfred madlberger ist der austronom.

er ist auch mein schulkollege aus unserer gymnasialzeit. wir kennen uns also schon sehr lange und wir schätzen uns seit jeher als menschen und als kollegen. vor kurzem haben wir uns in einem ischler cafehaus getroffen zu einem interview für das konzert in bad ischl, das dann so ein schönes konzert geworden ist. und das interview ist auch sehr schön geworden. jedenfalls war es äußerst kurzweilig, dabei haben wir  lange gesprochen. danke, lieber mandi! 

ich habe es zum nachhören bei interesse auf meine homepage gestellt: https://www.sibyllekefer.at/blog/media/

SommerindenHerbstübergangsNewsletter mit warmer Einladung zum Volksstimmefest und Bad Ischl und Bruck und dem POPQUARTETT

Liebe Menschen,

der Sommer neigt sich dem Ende. Mein Urlaub sich auch.

Es war ein intensiver Sommer. Ein Sommer der Extreme. Wieder.

Ich werde mir trotzdem vieles mitnehmen – etwas von den Tagen am und im See, den lauen Sommersternennächten am Balkon und am Fussballplatz, den belebenden wärmenden Begegnungen mit offenen Herzen, die ich wieder machen durfte – beim Freundeundfamilietreffen, beim Tanzen und beim Musikmachen. 

Ich werde es hinüberretten in den Herbst hinein.

Der See wird nämlich schon kälter, und Regen und Wind erzählten auch bereits eine neue Geschichte.

Bei einer einzigen Diskussion über das Klima und vielen damit verbundenen gegensätzlichen Positionen war ich heuer anwesend.

Im Hintergrund – weil ich noch nicht ganz verstanden habe, was mich daran so anstrengt. Ich hatte das Gefühl, die Ebenen seien verschoben; die Diskussion führe ins Leere.

Im Stillen habe ich geübt und überlegt, wie ich mich das nächste Mal einbringen könnte und mich genau beobachtet, wann und warum mich die Positionen teilweise so fordern innerlich. Ohne das zu ergründen,  hätte eine Teilnahme an der Diskussion keinen Sinn gemacht, hatte ich befunden.

Und jetzt weiß ich schon ein bisschen mehr.

Und möglich war das auch, es war keine einseitige Diskussion, ich hätte (noch) keine zusätzliche Perspektive geliefert.

Ich habe mir aber natürlich schon lange sehr viele Gedanken dazu gemacht und vor dem Sommer begonnen, an einem Stück zu arbeiten, das ich bald veröffentlichen möchte. Genaueres folgt.

Lasst uns doch gemeinsam den Herbst begrüßen und dem Sommer Lebewohl sagen beim großartigen Volksstimmefest im Wiener Prater, bei dem ich meine Band mitbringen werde am Sonntag (3.9.) um 18.30 Uhr auf der Hauptbühne – dem letzten Abend vor Schulbeginn.

Juhu Band, ich freu mich so auf euch! Und auf euch alle sowieso!

Und am Wochenende darauf (Fr, 8.9.) werde ich endlich wieder mal in Bad Ischl ein Soloset spielen, bevor ich mit den beiden tollen Männer Rainer Krispel und Gottfried Gfrerer zu dritt die Bühne stürme in der Kurdirektion als FREILICH 3. Schaut vorbei, ich glaube sehr, das wird ein Fest.

Der wunderbare Austronom Manfred Madlberger hat dazu ein langes und wie ich finde schönes Interview mit mir geführt, welches im Freien Radio Salzkammergut noch vor dem Konzert ausgestrahlt werden soll.

Ich bin selbst gespannt, was ich so alles gesagt haben werde…

https://www.kurdirektion.at/veranstaltungen/sybille-kefer-mit-rainer-krispel-und-gottfried-gfrerer-trio-freilich

Und am nächsten Tag (Sa, 9.9.) in Bruck an der Leitha wird es auch festlich werden mit Ursula Strauss und Ernst Molden!

https://www.bruckleitha.at/schulhofkonzert_9_Ursula_Strauss_Ernst_Molden_Sibylle_Kefer_1

Aja, und die POPQUARTETT-Einladung am 28.9. sprengt sowieso jetzt schon meine Imaginationskräfte, ich freu mich ur drauf und bin gleichzeitig sehr positiv eregt, ob der Vorstellung, was mir da an schlauen eloquenten Menschen und Gesprächen und Inhalten begegnen wird. Und das wird es!

https://www.wienbibliothek.at/anmeldung-pop-quartett-reden-ueber-musik-28092023

https://www.wienbibliothek.at/veranstaltungen-ausstellungen/veranstaltungskalender/pop-quartett-reden-ueber-musik-0

In diesem Sinne – auf einen guten Herbst, all ihr Menschen und Tiere und Pflanzen und Aliens und Unbekannte!

Seien wir gut zueinander.

Alles Liebe

Sibylle

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LIVE

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sibylle kefer und band

  • 03.09.2023 Volksstimmefest Wien, 18.30 Uhr, Hauptbühne

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sibylle kefer solo

  • 08.09.2023 kurdirektion bad ischl (vor FREILICH 3 und dann als Teil davon)
  • 09.09.2023 schulhofkonzerte bruck an der leitha
    • (doppelkonzert vor ernst molden und ursula strauss)
  • DAS POPQUARTETT. Talkrunde am 28.09. in der Wienbibliothek im Rathaus 

Ein sommerlicher Newsletter, Sibylle Kefer Band im Museumsquartier am Dienstag und eine nicht sommererfrischende Stellungnahme

Liebe Menschen,

Ein sommerlicher Newsletter von mir.

radweg.jpg

Nach dem Release meines neuen Albums hoid im März, den vielen wunderschönen Rückmeldungen und Unterstützungen von so vielen von euch und vor allem den belebenden bisherigen Live-Momenten mit meiner neuen Band, die mir den Rücken stärkt, mich atmen lässt und mir das Gefühl gibt, etwas Gemeinsames zu schaffen, das sinnvoll ist und wertvoll, macht sich ein sommerliches Gefühl in mir breit, dem ich gerade gerne Raum schenke.

Zeit geht noch nicht so recht – Urlaub habe ich noch keinen, aber eigentlich macht das nicht gar so viel aus, die Stadt ist gut zu mir, meine Kolleg*innen nehmen mich an der Hand und zeigen mir unter anderem zB. die Radverbindung, die mich von meinem Zuhause in die „neue“ Arbeit führt (was ich alleine seit 3 Jahren nicht geschafft hatte seit meiner Versetzung). DANKE! Jetzt radle ich wieder jeden Tag. 

Ich vermisse meine Kinder sehr, die auf Sommerfrische bei den Großeltern am Land sein können (wir sind unendlich dankbar und demütig, dass wir diese Möglichkeit haben!). 

Ich pendle also hin und her.

Das Land ist auch gut zu mir und schenkt mir innerhalb kürzester Zeit maximale Erholungskapazität – ich bin beeindruckt – sogar auch ein bisschen von mir. Muss frau ja auch zulassen.

Hier mache ich Jingles (Spoiler…), bereite das nächste Konzert vor, spiele Federball mit den Kindern und schreibe diesen Newsletter.

Wir spielen nämlich am Dienstag (18.07.23) um 19 Uhr im Museumsquartier bei freiem Eintritt. 

Schaut vorbei, das wird schön!

Sibylle Kefer at FreuRaum Benefiz by Capture the Show.jpg
benefiz freuraum eisenstadt.jpg

fotos by capture the show at freuraum benefiz im juni (mit fangirlmomenten)

Auf eine mir sehr wichtige und nicht sommererfrischende Situation möchte ich trotzdem hinweisen:

Dem leidigen Thema des Machtmissbrauchs und der Grenzüberschreitungen, dieser ganzen verwobenen patriarchalen und sonstigen Strukturen, in denen wir uns ja doch täglich wiederfinden, habe ich in Wahrheit einen großen Teil meines neuen Albums gewidmet.

Vermutlich auch (aber nicht nur!) aufgrund dieser Sensibilisierung triggert mich besonders, wenn anhand einzelner aufpoppender Situationen meiner Ansicht nach gefühlt zusammenhangslos strukturelle Systeme diskutiert werden, wie dzt. im Falle der #rammstein-„Diskussion“,die eines wahrlich breiteren Blickwinkels für eine angemessene Diskussionsbasis bedürfen würde als den, den die Medien und auch wir alle drumherum derzeit dafür zur Verfügung stellen.

Der Kommentar ist auch auf (Stellungnahme) Facebook und (Stellungnahme) Instagram gepostet, die Diskussion dafür ist also offen. 

Stellungnahme #rammstein Homepage

In diesem ganzheitlicheren Sinne herzliche sommerliche Grüße und Vorfreude auf euch beim einen oder anderen Live-Geschehen,

Sibylle

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Live:

MQ Hofmusik: Sibylle Kefer

Di 18.07., 19h l MQ Sommerbühne im Haupthof l Eintritt frei

Die Versuchung ist groß, das im März dieses Jahres erschienene Album hoid als Sibylle Kefers „opus magnum“ zu bezeichnen. Diese Sammlung von 13 Liedern ist ein eindrucksvolles, stimmiges und zugleich vielfältiges künstlerisches Statement der in Goisern und Wien lebenden und arbeitenden Musikerin. Die reichen Facetten von Kefers Zugang zu Musik, die Qualitäten und das ganze Spektrum dessen, was sie als Komponistin, Texterin und Instrumentalistin zum Ausdruck bringt, macht ihre Lieder aus.
Sibylle Kefer, selbst bei Ernst Molden & das Frauenorchester nicht wegzudenken, formierte während der Arbeit an hoid ihr eigenes Quartett. Zusammen mit E-Bassistin Sarah Brait, dem Schlagzeuger Chris Pruckner und der Multiinstrumentalisten Anna Tropper-Lehner wird sie zukünftig ihre Songs auf die Konzert-Bühnen und diesen Sommer auch auf die MQ Sommerbühne bringen.

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Mi, 19.07., Cinema Paradiso St. Pölten, Weltpremiere des neues Projekts „die zwidan zwa“ von Ernst Molden und Christopher Seiler, bei dem ich musikalisch mitgestalten darf. Einlass 20 Uhr

Vorschau:

Sibylle Kefer Band:

  • 02.09.2023 Volksstimmefest Wien, Hauptbühne, 18 Uhr

FREILICH 3 (Gfrerer, Kefer, Krispel) + Sibylle Kefer Solo:

  • 08.09.2023 Bad Ischl, Kurdirektion Bad Ischl

Sibylle Kefer Solo:

  • 09.09.2023 Schulhofkonzerte Bruck an der Leitha (Doppelkonzert mit Ernst Molden und Ursula Strauss)

Rainer Krispel
Musikarbeiter

Mobil: 0660 16 67 159
Email: rainer.krispel@gmx.at
— 
www.sibyllekefer.at
www.youtube.com/sibyllekefer
www.instagram.com/sibyllekefer
www.facebook.com/sibyllekefer
http://medienmanufaktur.com/sibylle-kefer/

Macht(Missbrauch) in der Musikbranche

Liebe Menschen,

Es hat einige Zeit in Anspruch genommen, auf die derzeitige Situation in der Musikbranche, aktuell ausgelöst durch die Vorfälle, die rund um die Konzertevents von #rammstein beschrieben wurden, reagieren zu können.

Und zwar aus mehreren Gründen:

1) Es gilt gut abzuwägen, was ein Statement bewirken kann, wem es nützt und wem es Schaden zufügen kann.

2) Braucht es dieses eine Statement mehr wirklich bzw. von wem würde es ein Statement eigentlich brauchen?

3) Welche Themen werden wie in den Aufmerksamkeitsfokus gerückt?

Da ich mich in meinem neuen Album „hoid“ gerade sehr aktuell mit Themen wie Macht(Missbrauch), struktureller Ungleichheit und einem gesellschaftlichen wie individuellen Umgang damit auseinandergesetzt habe, hat sich mir diese Frage, ein Statement abzugeben oder nicht in den letzten Wochen immer dringlicher gestellt.

Der Faktor Inhalt

Themen wie (Un)Gerechtigkeit, (Ohn)Macht, (Un)Verhältnismäßigkeit, Solidarität, Loyalität, (In)Transparenz, Abgrenzung, Ausharren, Durchhalten, und vor allem (Zivil)Courage und all die damit verbundenen Folgen (innen und außen, gesellschaftspolitisch und persönlich) beschäftigen mich innerhalb und außerhalb der Musikszene schon sehr lange. Ein ganzes letztes sehr aktuelles Album lang habe ich mich nun konkret mit ihnen auseinandergesetzt.

Je genauer und intensiver ich eintauchte, desto größer, verwobener, unglaublicher und desto struktureller bedingt erschien es mir.

Und desto dringlicher stellte sich mir die Frage eines möglichen Umgangs, eines Aufzeigens, einer Haltung. 

Nicht-Beschäftigung, Nicht-Aufzeigen, Nicht-Haltung erwies sich als keine geeignete Option mehr.

In der Folge ging und geht es auch um eine Ursprungserkundung, ein Reflektieren der strukturellen Gegebenheiten, der Systeme, die den Nährboden bieten bzw. solche Auswüchse begünstigen oder zumindest ermöglichen – und – in die wir hineingeboren und erzogen wurden.

Ich habe das in mehreren Posts immer wieder thematisiert und abgehandelt, auch wenn es leider unangenehm und unbequem war und ist.

Den derzeitigen #rammstein Diskurs beobachte und verfolge ich sehr genau.

Wahrheit und Schuld

Jede Form von Angriff impliziert eine prekäre Situation und löst eine weitere aus – auf beiden Seiten. Immer.

Eine Anschuldigung thematisiert in irgendeiner Form Grenzgänge, bzw. eher Grenzüberschreitungen. Und gleichzeitig zieht sie einen weiteren Grenzgang nach sich. Es wird unangenehm auf beiden Seiten. Und außen kommt es – wohl je nach gesellschaftlicher Struktur – zu ersten Abwägungen, Diskussionen, Lagerbildungen.

Die Frage der Glaubwürdigkeit betritt jetzt ebenso die Bühne wie der Hinweis auf die Unschuldsvermutung.

Ich habe jahrzehntelang mit Menschen therapeutisch gearbeitet, die Grenzüberschreitung, Gewalterfahrung und Missbrauch ausgesetzt waren. Wenn ich etwas dabei gelernt habe, dann jedenfalls das Folgende:

Diese Personen vertrauen sich mir an, weil wir uns dieses Vertrauen erarbeitet haben innerhalb eines therapeutischen Beziehungsprozesses, in dem ich ein sicheres Setting anbiete, das diesen Schritt der ersten Öffnung überhaupt ermöglicht.

Und dann ist es immer noch sehr filigran und es ist schambesetzt. Dabei fängt die eigentliche Aufarbeitung erst an, der emotionale Aufwand oszilliert weiter und erreicht neue Spitzen. Es ist ein bedrohlicher und bedrohter sensibler anstrengender Prozess.

Ich erinnere mich noch genau an jenen ersten Moment in meiner jungen musiktherapeutischen Berufserfahrungswelt, in dem sich eine Jugendliche mir öffnete mit einer ersten vorsichtigen Erwähnung ihrer Mißbrauchserfahrungen.

Ich erinnere mich auch an all die Gefühle, die mich überkamen, die es zu ordnen und zu reflektieren galt, die Zuordnung die es zu treffen galt – und – ich sage es hier ganz offen – die Zweifel, die mich ebenso überfielen, wenn ich daran dachte, was es in der nächsten und übernächsten Konsequenz alles heißen würde für einen potentiellen Täter – in welches Licht, welchen Fokus, welche gesellschaftliche Ächtung es ihn bringen würde. Von meinem Gefühl her wollte ich doch ganz ganz sicher gehen, ob hier auch wirklich die Wahrheit gesagt wurde, ob auch wirklich klar wäre, welche Folgewirkungen dadurch ausgelöst werden könnten. 

Und das alles überkam mich innerhalb weniger Sekundenbruchteile. Alles auf einmal.

In Ansätzen habe ich diesen ersten gesellschaftlichen Reflex, der sich in unseren Gesellschaftsnormen immer wieder zeigt, nämlich mutmaßliche Täter erstmal schützend wieder aus dem Fokus zu nehmen, also sekundenbruchteilmäßig durchaus selbst erlebt. 

Solidarität und Teilen 

Heute weiß ich, dass Opfer von Übergriffen jeglicher Form mehrere Anläufe brauchen, bis sie ernst genommen werden, bis ihnen geglaubt wird. Welch schmerzhafte, demütigende Situation!

Diese Frage der Zuordnungen stellt sich mir heute im Moment des Mit-Mir-Teilens nicht mehr.

Es gilt, voll und ganz da zu sein, aufzufangen, ernst zu nehmen und zu glauben, was man hört. Es geht darum, Affekte zu teilen und das Unfassbare, das Unglaubliche (!) gemeinsam auszuhalten. Das Ordnen und Reflektieren folgt später.

Was ich damit sagen will:

Durch das Aufzeigen einer übergriffigen Situation den Fokus auf sich richten zu wollen, Aufmerksamkeit zu kriegen ist aus meiner professionellen Sicht eine mehr als fragwürdige, um nicht zu sagen perfide Behauptung einer unsicheren und unreflektierten dritten Partei – im konkreten Fall unserer Gesellschaft, die sich mit ihren vorherrschenden moralisch ethischen Regelwerken und Strukturen nicht getraut, Stellung zu beziehen. 

Es ginge darum, Stellung zu beziehen zu einer Entwicklung, die sie selbst die letzten Jahrzehnte aufgebaut und zugelassen hat und die jetzt relativ dringlich einer Evaluierung und eines Neudenkens und -definierens bedürfte.

Prestige oder auch Geld – auch diese Vorwürfe stehen dann ja im Raum – mit einem so schweren Thema lukrieren zu wollen ist den emotionalen Aufwand, die Schmach und Scham, die einen überfluten, die Drohungen und Angriffe, die ein Öffentlichmachen meist nach sich ziehen im Normalfall einfach nicht wert.

Es gibt dies auch, jedoch in einem verschwindend kleinen Anteil (erst kürzlich habe ich einen Artikel darüber gelesen) und meiner therapeutischen Einschätzung nach deutet das eigentlich auch auf eine zumindest äußerst problematische Vorgeschichte hin. Eigenes Thema, auch wichtig, sich zu trauen hinzusehen, ja!

Schuld ist ein großes Wort, Wahrheit auch.

Und doch stellt sich die Frage, wem eine Gesellschaft Glauben schenkt. 

Vielen? 

Einem? 

Und warum glaubt man wem? 

Und warum wem nicht? 

Welche Relativierung findet hier statt? 

Warum? 

Und was übernehmen die Medien?

Frau müsste wissen, worauf sie sich da einlässt

Gewalt ist Gewalt, Machtmißbrauch ist Machtmißbrauch, Übergriff ist Übergriff. Wenn dies in Systemen stattfindet, die derartige Situationen offenbar geradezu begünstigen (bis hin zu rechtfertigen), dann spricht das eine klare definierte Sprache einer bestimmten Struktur. Dann gewähren wir als Gesellschaft diese geschaffenen Räume, in denen so etwas stattfinden kann. 

Dagegen verwehre ich mich. Ich möchte solche Systeme nicht unterstützen. Nicht mehr.

Ich hatte viele Idole. Ich hätte sie auch gerne kennengelernt. Ich hätte wohl auch einiges dafür getan. Heute weiß ich – nein zu sagen, wenn es angebracht ist, ist nicht so leicht. Schon gar nicht, wenn die Machtverhältnisse nicht klar sind. Oder wenn sie klar sind.

Und schon gar nicht, wenn es gesellschaftlich moralisch nicht ganz klar ist, ob das eine Grenze ist oder vielleicht doch nicht so ganz überall – je nachdem…

Ich bin 47 Jahre alt und arbeite immer noch daran, meine Awareness zu schärfen und mich und meine Grenzen besser zu erkennen und dann auch zu wahren. Also zu spüren und zu definieren, wann und warum sie wo angebracht sind.

Sehr lange habe ich gebraucht, um zu erkennen, dass nicht automatisch ich mit meinem Verhalten die Ursache darstelle, wenn sich jemand mir gegenüber grenzüberschreitend verhält.

Auch auf die Gefahr hin, dabei mit alteingesessenen patriarchalen gesellschaftlichen Normen zu kollidieren und auf erste kürzere Sicht womöglich auch mit meinem beruflichen Weiterkommen.

Zu schwierig, zu laut, zu fordernd, zu anstrengend, zu hysterisch usw. sind noch immer willkommene gern genützte diskreditierende Ablenkungsadjektive für unbequeme Realitätskonfrontationen (vor allem, wenn sie durch Personen gemacht werden, die sich nicht als cis-Männer definieren wie z.B. Frauen).

Alles Liebe

Sibylle

DANKE in diesem Zusammenhang an @vertrauensstelle_vera #vertrauensstellevera@sophie_rendl @SophieRendl @sarahlesch_official @Sarah Lesch @karintonsern @Karin Tonsern @meridisoski @meri.disoski @alexandra_stanic @evaspreitzhofer @janklaasmueller @falter.diewochenzeitung @florianklenk #falterpodcast  #kaylashyx #shelbylynn #sistersofmusic #radiofm4 @scheibsta @zdf_magazin_royale @ursul.berner @diegrünenwien und vielen mehr!

was bleibt.

wer meine nächtlichen schreibergüsss mag, dem sei hier ein neuer geboten – für die anderen – nächstes mal wieder bei tageslicht 

hallo ihr lieben menschen!

was bleibt.

es stellt sich die frage, was nach einem derartigen kraftaufwand, wie diesem letzten album bleibt – einem verarbeitungsalbum. nicht ausschließlich, aber schon viel.

einem, dass sich mit systemimmantenter übergriffigkeit ebenso auseinandersetzt wie mit der frage eines möglichen umgangs damit – eines subjektiven und eines systemischen umgangs.

einem mit hoffnung. das braucht der mensch nämlich schon auch, wie ich finde.

eines schonungslosen. sowohl nach innen, als auch nach aussen.

ein spagat?

ein spagat.

es stellt sich die frage, ob es gelingen kann, haltung zu bewahren, wenn sie bedroht wird. subtil oder offen. oder auf beide arten. 

es stellt sich die frage, wie es gelingen kann, haltung zu bewahren, wenn sie bedroht wird. subtil oder offen. oder auf beide arten. 

und? was ist es, das bleibt? was ist es, dass weitermachen lässt? was ist es, das hoffnung und zuversicht gibt?

wenn ich mich frage, dann ist es die solidarität. es ist der zusammenhalt. es ist das erkennen eines gegenübers, was wirklich los ist. oder das verstehen, dass wirklich was los ist, ohne wissen zu müssen, was es ist.

es ist das zwischenmenschliche.

danke an all die lieben menschen da draußen, die nicht müde werden, dieses zwischenmenschliche zu nähren. die nicht müde werden, das solidarische anzubieten. die, auch wenn sie müde werden zu erkennen geben, dass sie haltung haben. dass es zivilcourage gibt.

ich liebe euch zivilcouragierte menschen! you are what it is all about.

hoid. Ein Dialektbegriff, der vieles beschreibt, einen Zustand des Einschätzens des Gegenwärtigen, ebenso ein Erkennen, vielleicht Akzeptieren, Hinnehmen, Gewähren, auch ein Begriff, der Raum schafft für eine aktualisierte Definition der Ausgangslage“, sagt Sibylle Kefer über das Wort „hoid“, Titel ihres neuen, sechsten Albums. 

was ich im zuge der fragestellungen, die auch von seiten interessierter wacher interviewpartner*innen auf mich zukamen (danke, ihr seid so aufmerksame und spürbare gegenübers, ich habe großes glück!) dazufügen möchte seit erscheinen des albums, ist, dass ich der meinung bin, dass durch diese haltung des sehens, des spotlightens ein verleugnen oder unsichtbar machen des fokussierten nicht mehr möglich ist.

es wird wahrgenommen, dass es ist. es bekommt bedeutung durch die resonanz.

das macht es politisch.

danke ihr menschen für eure resonanz und euer feedback der letzten beiden monate.

das ist sehr schön.

ihr seid sehr schön (um es mit den worten von @tocotronic_official sagen zu dürfen).

alles liebe

sibylle

ich darf ein paar wenige exklusive konzerte mit meiner großartigen band ankündigen:

16.06.2023 karlstag wien

17.06.2023 proberaum scheibbs

02.09.2023 volksstimmenfest wien

save the dates!

ps.: was bleibt, ist übrigens auch diese großartige band, die meine musik mit mir immer wieder live belebt. danke @sarahbrait, @chrispruckner, @anna_tropperlener ich liebe euch. und ein tonträger, dessen art vom aussterben bedroht ist und doch immer wieder überlebt und so wertvoll und erstrebenswert ist. und ein management, dessen bedeutung nicht in worte zu fassen ist, @rainerkrispel ❤️ und ein label, dass sagt, dass diese (und sehr viele andere wunderbare) musik es wert ist, gefeatured zu werden @medienmanufaktur wien🌹 und eine bookingagentur (holy shit, 20 years hab ich mir nichts mehr gewünscht als das, lieber dent tivoli-agency, JUHU!!!).

pps.: ich gebe die frage weiter: was sagt ihr, was bleibt?